Geschichte des Wasserleitungsverbandes
„Ost-Obereichsfeld“ H e l m s d o r f

Mit Beschluss einer Satzung für den „Wasserleitungsverband Ost-Obereichsfeld“ am Donnerstag, den 28. Oktober 1926 durch die Gemeinden Beberstedt, Dachrieden, Eigenrode, Helmsdorf, Horsmar, Kaisershagen, Silberhausen, Sollstedt und Zella wurde dieser Verband gegründet. Die Gründungsversammlung fand unter Vorsitz des Landrates von Mühlhausen in der Gemeindeschänke in Dachrieden statt. Erster Verbandsvorsteher war Herr Ewald Koch aus Horsmar, sein Stellvertreter Herr Cyriakus Schollmeyer aus Beberstedt.

Folgende Gebühren (damaliger Ausdruck „Wassergeld“) wurden erhoben:

1. Für jeden Bewohner eines angeschlossenen Grundstückes: 3,50 Reichsmark
2. Für jede Badeeinrichtung und jedes Spülklosett: 6,00 Reichsmark
3. Für jeden in Gebrauch befindlichen Kutschwagen: 2,00 Reichsmark
4. Für jedes Stück Klein -und Großvieh: 3,50 Reichsmark

                                    usw.

Das Wassergeld wurde pro Jahr erhoben, nicht nach Verbrauch, da es zu diesem Zeitpunkt noch keine Wasserzähler gab.

Aufgabe des neu gegründeten Verbandes war die Anlage und der Betrieb einer gemeinsamen Wasserleitung gemäss dem vom Kulturbauamt in Erfurt aufgestellten Plan vom 01. April 1914, welcher aufgrund des Ersten Weltkrieges nicht ausgeführt werden konnte.

Die bisherige Wasserversorgung erfolgte durch meist mangelhafte Zieh -und Pumpbrunnen und in einigen Dörfern durch offene Zisternen. In heißen Sommern versiegten manche Brunnen vollkommen und zwangen die Bewohner ihr Wasser in Behältern auf Fuhrwerken und meist in ungenügender Menge aus anderen Orten heranzuschaffen. Die zentrale Wasserversorgung war aus gesundheitlichen Gründen und zur Erzielung eines wirksamen Feuerschutzes dringend notwendig.

In der Folgezeit wurden noch folgende Orte Mitglieder des Verbandes: Reiser, Ammern, Dingelstädt, Kefferhausen, Hüpstedt, Zaunröden, Keula, Holzthaleben, Kleinkeula, Lengefeld und Hollenbach.

Das Büro war bis zum Jahre 1960 in der „Streckerschen Mühle“, auch „Obermühle“

genannt (heute Fam. Schlegel, Hauptstraße 7) untergebracht. Ab Herbst 1960 war dann das Büro im neu errichteten Verwaltungsgebäude in der Hauptstraße 3, wo sich auch heute noch der Sitz und die Büros unseres Verbandes befinden. Gleichzeitig wurde bis 1960 die neue Pumpstation an diesem Standort errichtet. In den 1950iger Jahren wurden in der damaligen DDR die Verbände aufgelöst. Zuständig für die Wasserversorgung waren nunmehr der VEB Wasserwirtschaft Gera-Unstrut Erfurt und später der VEB Wasserversorgung und Abwasser-behandlung Erfurt.

Am 14. Februar 1992 fand die Wieder-Gründungsversammlung unseres heutigen Verbandes im Sitzungssaal der Gemeindeverwaltung Hüpstedt statt. Die konstituierende Sitzung fand dann am 16. November 1992 im Rathaus der Stadt Dingelstädt statt.

Folgende Orte waren damals vertreten und sind auch heute noch Mitglied unseres Verbandes: Kefferhausen, Dingelstädt, Silberhausen, Helmsdorf, Beberstedt, Hüpstedt, Zaunröden, Keula, Holzthaleben, Kleinkeula, Sollstedt, Zella, Horsmar, Eigenrode, Kaisershagen, Bickenriede, Lengefeld, Dörna und Hollenbach.

Zum Sitz des Verbandes wurde die Gemeinde Helmsdorf bestimmt.

 Rückblick anlässlich des 20jährigen Bestehens des WLV im Jahre 2013

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